Viele kleine Leute
an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht der Welt verändern.
Inspiriert von diesem Sprichwort startete Lisi Felder 2017 gemeinsam mit einer katholischen Schwester die ersten Projekte, um Kinder und Familien in Kenia zu unterstützen. PAMOJA bedeutet in Swahili GEMEINSAM – MITANAND. PAMOJA-mitanand ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der Bildung, Gesundheit & Entwicklung in Afrika.
2016 verbrachte ich meine Sommerferien in einem Kinderheim in Malindi. Obwohl die Kinder nicht viel hatten, waren sie glücklich und strahlten eine unbeschreibliche Zufriedenheit aus. Abends saßen wir oft am Feuer, beteten, aßen und sangen gemeinsam. Eines Abends hatte ich Neema, ein zweijähriges Mädchen, auf dem Schoss.
Ich blickte in den leuchtenden Sternenhimmel und wusste: Lisi, das ist es. Nach all meinen Reisen, nach meinem Suchen war ich angekommen. Hätte ich die Wahl gehabt, ich wäre sofort in Kenia geblieben.
Zurück im Ländle fand ich heraus, dass der Großteil der Spenden, die das Heim erhielt, von der Leiterin eingesteckt werden. Damals ein großer Schock für mich. Mittlerweile weiß ich, dass der Großteil der Kinderheime wie „Geschäfte“ geführt werden. Eigentlich hätte ich nach dieser Erfahrung von Kenia genug haben müssen. Doch so war es nicht.
Ich hatte Glück, denn während meiner Zeit in Kenia lernte ich meinen Verwandten Xaver kennen, der schon seit 40 Jahren als Missionar in Kenia tätig ist – was ich vor meiner Reise nicht wusste und ihn erst vor Ort kennenlernte). Ich wollte aktiv etwas tun.
Ich kündigte meine Arbeit und reiste im September 2017 nach Malindi um als Volontärin im Small Home, einem Heim für Kinder mit Beeinträchtigung zu arbeiten. Die wertvollste Zeit in meinem Leben.
Ich lernte Schwester Fely, die als Grundschullehrerin nebenan arbeitete, kennen. Sie erzählte mir von Kindern, die wegen 60 Schilling (ca. € 0,40) die notwendigen Prüfungen nicht machen durften. Unvorstellbar. So begannen Schwester Fely und ich einem Kind nach dem anderen zu helfen.
Nach drei Monaten stand plötzlich die Polizei vor meiner Tür und führte mich ab. Die Leiterin vom letzten Jahr hatte mich bei der Einwanderungsbehörde angezeigt, da ich mich weigerte, sie zu unterstützen. Da ich kein gültiges Arbeitsvisum hatte, musste ich Kenia schweren Herzens verlassen.
Seit November 2017 bin ich nun wieder in Vorarlberg und unterrichte. Dank der Spenden aus Vorarlberg war es uns möglich, mehr Menschen in Kenia zu helfen und es entstand das Projekt PAMOJA – was in Swahili so viel wie „mitanand“ (Deutsch: gemeinsam) bedeutet.
Nach meiner Rückkehr lernte ich Sandi, die an derselben Schule unterrichtet, kennen. Sie war sofort begeistert. Iris, Martina und Simone komplettierten kurze Zeit später unser KENIALES Team.
Seit 2019 sind wir in Kenia und in Vorarlberg ein eingetragener ehrenamtlicher Verein. Nach den Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe, ist es mir ein großes Anliegen, dass 100 % der Spenden am richtigen Ort ankommen. Zweimal jährlich reisen wir nach Kenia und besuchen unsere Familien und Projekte (auf eigene Kosten natürlich!)
… und blicken voller Freude auf ein erfolgreiches Projektjahr 2023/24 zurück
337 Patenkinder | 3 Schülertreffen | 3 Klassenzimmer, 2 Hühnerhäuser, 9 Häuser & 11 Toiletten gebaut |13 Betten & Matratzen | 1 Fahrrad | 2 Brunnen gebohrt | 3 erfolgreiche Operationen | 120 PAMOJA Girls & Boys Workshops an denen insgesamt 13.866 Jugendliche teilnahmen | Gründung von PAMOJA Clubs an 15 Grund- und Sekundarschulen | 3 PAMOJA Girls Evens mit Menstruationstassenverteilung | 2 Elterntreffen organisiert | 1 Eye Camp mit One Dollar Glasses durchgeführt | 1 Tuktuk und 1 Mischmaschine gekauft | 3 Geschäftsgründungen | 14 Ziegen | Unterstützung des Small Homes | 8.000 m² Projektgrundstück in Madunguni gekauft, Baumpflanzaktion durchgeführt & mit landwirtschaftlicher Bewirtung begonnen